Hitzeschutz steigert den Immobilienwert – jetzt richtig nachrüsten und fördern lassen
26Juni
Extreme Sommertemperaturen sind in Deutschland längst keine Ausnahme mehr und das stellt Eigentümer, Verwalter und Mieter vor neue Herausforderungen. Hitzeschutz ist daher eine Investition in die Substanz, Nutzbarkeit und Zukunftsfähigkeit von Gebäuden.
Welche Maßnahmen sind sinnvoll und wo setzt man an?
Der sommerliche Wärmeschutz beginnt bei der Fassade, reicht über Fenster und Rollläden bis hin zu Dachbegrünungen oder Sonnenschutzverglasungen. Besonders wirksam sind außenliegende Verschattungen wie Markisen, Raffstores oder Fensterläden. Auch helle Fassadenfarben und Dachbeschichtungen können helfen, Aufheizung zu verringern. Für Flachdächer sind Dachbegrünungen nicht nur klimatisch sinnvoll, sondern erhöhen auch die Lebensdauer der Bausubstanz. Ergänzend kann eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung die Luftqualität verbessern – auch in Hitzezeiten.
Welche Empfehlungen gibt es hierzu für Eigentümergemeinschaften und Vermieter?
Eigentümergemeinschaften sollten sich proaktiv mit baulichen Maßnahmen zum Hitzeschutz befassen. Für solche Maßnahmen stehen zahlreiche staatliche Förderprogramme zur Verfügung.
Außenliegende Sonnenschutzsysteme – inklusive intelligenter Steuerung – sind beispielsweise über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sowie über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) förderfähig. Im Rahmen der BAFA-Einzelmaßnahmen (BEG EM) werden 15 Prozent der förderfähigen Kosten bis maximal 30.000 Euro pro Jahr und Wohneinheit bezuschusst. Bei Einbindung eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) kann sich der Zuschuss sogar auf bis zu 20 Prozent erhöhen, was Förderbeträge von bis zu 12.000 Euro ermöglicht.
Darüber hinaus bietet die KfW mit den Programmen 358/359 zinsvergünstigte Ergänzungskredite bis 120.000 Euro je Wohneinheit, insbesondere für selbstnutzende Eigentümer mit einem Haushaltsjahreseinkommen von bis zu 90.000 Euro. Wer umfassender saniert und dabei ein KfW-Effizienzhaus-Niveau erreicht, kann über das Programm 261 Kredite bis zu 150.000 Euro je Einheit sowie Tilgungszuschüsse von bis zu 20 Prozent erhalten.
Förderfähig sind neben Sonnenschutzmaßnahmen auch Maßnahmen zur Dachbegrünung, Dämmung, zum Austausch von Fenstern, zur Installation energieeffizienter Lüftungsanlagen sowie Leistungen der Energieberatung und Baubegleitung. Alternativ zu den Programmen kann auch der steuerliche Sanierungsbonus in Anspruch genommen werden – mit bis zu 20 Prozent steuerlicher Absetzbarkeit der Sanierungskosten.
Ist Hitzeschutz also vielmehr Wertsteigerung statt Kostenfaktor?
Richtig geplant und ausgeführt, ist Hitzeschutz nicht nur ein Beitrag zur Wohnqualität, sondern auch ein Faktor für die langfristige Wertentwicklung einer Immobilie. Immobilien, die auch bei 35 Grad im Schatten komfortabel bewohnbar sind, werden künftig höchstwahrscheinlich stärker nachgefragt und das wird sich auch im Preis widerspiegeln.
Welche Maßnahmen zum Thema Hitzeschutz haben Sie bereits durchgeführt und welche Maßnahmen haben Sie ggf. noch ins Auge gefasst? Erzählen Sie uns gerne davon auf unserer Facebook-Fanseite.